Sonntag, 30. Juli 2017

San Francisco, Yosemite und wie doch die Zeit vergeht!

Wow, schon wieder zu Hause... unglaublich. Wir wurden sogar am Flughafen begrüsst, so lieb von euch - es ist schön, nach so langer Reisezeit wieder die Familie und die Freunde zu sehen.... ah und Mamis Küche, fein :-)

Die Tasche liegt noch unangetastet in der Ecke - trotzdem die Gelegenheit für einen ersten Rückblick:

Die Zeit  auf dieser Reise verging wie im Fluge - doch wenn ich mir die Erlebnisse der letzten 6 Monate in Erinnerung rufe, in meinem Tagebuch blättere oder auch diesen Blog anschaue, dann wird mir die Fülle an Erlebnissen und Abenteuer bewusst, die Annina und ich zusammen erlebt haben.

Die Highlights unserer Reise aufzuzählen ist dementsprechend müssig- wir haben viele eindrückliche Orte besucht, doch die Reise an sich war das grösste Highlight - sich Zeit lassen bei Allem, die Uhr vergessen, die langen Fahrten durch einsame Landstriche, am Morgen nicht zu wissen, wo man am Abend ist, unsere feinen Camper-Menus, das Unerwartete, die Begegnungen ... kurz: die Freiheit.

Natürlich wollen die Leute trotzdem ein paar "handfeste" Highlights hören :-). Wirklich atemberaubend war Perito Moreno, der riesige Gletscher in Patagonien, der Meter für Meter vorrückt und dabei riesige Seracs donnernd ins Meer schickt. Überhaupt waren die Naturschauspiele in Patagonien etwas ganz Besonderes. Auch Valparaiso - eine chilenische Stadt mit hunderten Graffiti in verwinkelten Gässchen, tausenden von streunenden Hunden - war sehr eindrücklich.

Die traditionelle Lebensweise, wie wir sie auf der Isla del Sol in Bolivien gesehen haben, die Landschaften der Salar Uyuni und die Ruinenstadt Maccu Pichu - weitere unvergessliche Erinnerungen.

Das Reisen in den USA und Kanada ist sehr angenehm, man geniesst westlichen Standard und kommt dank guten Highways schnell von A nach B. Ausserdem sind die Nationalparks sehr gut erschlossen und tiptop organisiert. Und die Natur in Nordamerika ist einfach atemberaubend. In den Sequoia-Wälder wandert man neben 2000 Jährigen Zeitzeugen, der Yellowstone Nationalpark ist ein Garten Eden, den sich Menschen und wilde Tiere gleichermassen teilen.... im Westen findet man noch echte Wildnis.

Wir könnten noch ewig weiter schwärmen - Da gibts nur eins: COME AND SEE!

In den letzten zwei Wochen besuchen wir San Francisco und nehmen dann den Coast Higway 101 South unter die Räder, mit einem Abstecher zum berühmten Yosemite Nationalpark.

Es gefällt uns, wieder mal Stadtluft in San Francisco zu schnuppern. Sightseeing, super Essen und Einkaufen - gegen Ende unserer Reise lassen wir nochmals die Kreditkarten glühen :-)

das berühmte Brüggli in Frisco

Yosemite ist ein würdiger Nationalpark-Abschluss. Das Yosemite Valley ist wunderschön und bietet spektakuläre Aussichten, wenn man ein paar Höhenmeter in Kauf nimmt. Wir schauen uns den Upper Yosemite Fall an und erkunden die Gegend, entspannen uns am Merced River und lassen nochmals richtig die Seele baumeln.

Badenixe im Merced River, Yosemite Valley

Atemberaubender Ausblick vom Upper Yosemite Fall

Blick aufs Yosemite Valley

Upper Yosemite Fall 


Die Fahrt zurück an die Küste zeigt die zunehmende Wasserknappheit Kaliforniens. Die hügeligen Landschaften sind total verdorrt, nur die riesigen Plantagen (v.a. Mandeln) erscheinen im üppigen Grün - dank Bewässerung.

Morro Beach, Pismo Beach - hier hat die Surfer-Kultur ihren Ursprung; für mich sind diese herzigen Küstenstädtchen typisch Californication.

Pünktlich zum Nationalfeiertag gehts züruck in die Schweiz - das Fernweh kommt bestimmt bald wieder ;-)

Byebye from the travellers




Sonntag, 23. Juli 2017

Vancouver & Back to the United States - the Westcoast

Ja ich weiss, wir haben unseren Blog schon lange nicht mehr aktualisiert... Aber es gibt auch jeden Tag so viel zu tun und entdecken! Und wenn wir mal Zeit haben, hats kein WiFi... Sorry guys! 😋

In den letzten zwei Wochen haben wir es uns wieder so richtig gutgehen lassen mit einem Mix aus coolen Städten und atemberaubender Natur. Vancouver hat eine spezielle Bedeutung für uns. Thomas hat hier einen dreimonatigen Sprachaufenthalt absolviert und vor vier Jahren haben wir dann zusammen diese tolle Stadt nochmals intensiv erforscht. Uns gefällt der Mix aus Grosstadt (aber nicht zu gross), Lage am Meer (schöner Hafen mit tollen Fusion Seafood-Restaurants) und dem riesigen Stanley Park (mitten in der Stadt ein Wald mit Seen, Flüssen und Stränden) extrem gut. Definitiv die einzige Grossstadt, in der ich gerne mal leben würde! 

Wir lassen unseren Camper für drei Tage stehen und beziehen ein Hotelzimmer nahe Granville Island. Dort wird übrigens mein neues Lieblingsbier gebraut, das Granville Island Raspberry Ale - herrlich erfrischend im Sommer! Wir flitzen mit UBER durch die Stadt, besuchen bekannte und neue Gegenden, sünnelen am Third Beach und joggen natürlich im Stanley Park. Ich lade Thomas noch zu einem "kleinen" Steak aufgrund seines Geburtstags ein - die Portionen sind ja noch grösser als in Argentinien...(siehe Foto). Nach diesem Znacht konnte ich für 2 Wochen kein Fleisch mehr essen, uäääh!

Vancouver - Granville Island

Geburi-Dinner im besten Steakhouse Vancouvers  #GothamSteakhouse

Schweren Herzens und mit sehr viel leichterem Portemonnaie verlassen wir unsere Lieblingsstadt nach drei Tagen wieder mit dem Ziel Whistler. Eigentlich bekannt fürs Skifahren und als ehemaliger Austragungsort der olympischen Winterspiele, hat Whistler jedoch auch im Sommer sehr viel zu bieten. Es ist ein absolutes Downhill- und Mountainbike-Eldorado, gepaart mit super Restaurants und Hotels mitten in den Rockies. Mit den Skiliften fährt man hoch ins Mountain Village, wandert, fährt Mountainbike oder beobachtet die kanadische Junioren-Skinationalmannschaft beim Sommertraining. Es hat Biketrails in allen Schwierigkeitsstufen und mittendrin den wunderschönen Lost Lake, an dem wir mittags immer einen Schwimm-Stop einlegen. Uns erinnert die Gegend an das Engadin, wenn auch landschaftlich nicht ganz so spektakulär 😉

Whistler from the top of Blackcomb Mountain


Blackcomb Mountain Skigebiet - im Tal heiss, auf dem Berg Schnee

Nach ein paar tollen Tagen in Whistler steht uns der Grenzübertritt südlich von Vancouver bevor. Auch hier läufts ziemlich unproblematisch, gewöhnungsbedürftig für uns jedoch, als der Grenzbeamte mit entsicherter Waffe den Camper durchsucht... todos locos!

Nächstes Ziel: Olympic National Park, einer der Top Nationalparks der USA wie ich finde. Dies vorallem wegen der abwechslungsreichen Landschaften, die auf der Olympic Peninsula zu finden sind. Bergeketten mit Gletschern im Zentrum der Halbinsel und Regenwald und wilde Küsten am Meer. Der Sauerstoffgehalt der Luft ist extrem hoch - das Rennen fällt somit sehr leicht 👌🏻 Wir verweilen hier einige Tage und fahren einmal um die ganze Halbinsel herum - man möchte gar nicht mehr weg von diesem unwirklichen Ort.

Hurricane Ridge - Aussicht bis auf Kanada (andere Seite)

Überall Mountain Goats auf dem Trail


Trailrunning im Hoh Rain Forest

Mystischer Regenwald - Hoh Rain Forest

Ruby Beach


Plötzlich merken wir, dass uns bis zum Rückflug in die Schweiz nur noch 10 Tage bleiben! Aahhh, also hopp dr bäsa und ein paar Meilen abspulen. Wir fahren drei Tage lang ein paar hundert Meilen am Tag auf dem Scenic Byway 101 der Westküste entlang Richtung Süden. Die Tage bestehen aus fahren mit Verpflegungsstops und abends campieren irgendwo an der Küste. Die Strände sind wunderschön und menschenleer, aber leider ist das pazifische  Wasser hier oben eiskalt. Wir erleben einige schöne Sonnenuntergänge und tunken unsere Zehen ins Wasser.

Washington & Oregon Coasts

Tolle Views auf dem Highway One 

Einen längeren Stop legen wir beim Oregon Dunes State Park ein, wo sich urplötzlich riesige Sanddünen an der Küste auftürmen. Sieht aus wie in der Sahara, bei geringem Temperaturunterschied. Wir nutzen die willkommene Abwechslung vom Fahren und toben uns mit Sprüngen von den Dünen aus - super Fotosujet!

Oregon Dunes State Park




Freitag, 14. Juli 2017

Inside Passage to Vancouver Island, Kanada

Prince Rupert - am nördlichsten Punkt unserer Reise angelangt


Von Jasper sinds immerhin 1100 km bis Prince Rupert, wo uns die Fähre nach Vancouver Island erwartet - die Inside Passage verläuft an der Küste von Südalaska und British Columbia. Die durch den Gold Rush als Versorgungslinie berühmt gewordene Schifffahrtsroute ist gesäumt von über 1000 Inseln und verspricht eine kurzweilige Fahrt. Wieder mal eine Abwechslung in unserem Reisetagebuch - ermöglicht durch einen unserer spontan-genialen Geistesblitze in einer Eisdiele in Banff.

Die Autofahrt in Richtung Norden nach Prince Rupert gestaltet sich abwechslungsreich. Man durchquert riesige Gebiete voller Wälder, Täler und imposanten Bergketten. Eine Wildnis, wie wir sie in der Schweiz nicht kennen. Wir kommen zügig voran, machen einen Zwischenstopp im Kaff Telkwa und erreichen am 28. Juni Prince Rupert. Ein hübsches Hafenstädchen mit bunt gestrichenen Holzhäusern auf Piers, wo man ein bisschen flaniert und wo sich immer auch ein gutes Fischrestaurant finden lässt - die Bouillabaisse im Dolly`s Fishmarket, ein Gedicht.

Prince Rupert

Auch in Prince Rupert erkunden wir die Natur - unser Blog heisst ja "off the path". Die Wälder an den westlichen Küstengebieten Kanadas sind was Besonderes. Es fällt beim Vorbeifahren nicht auf, aber wenn man mal im Wald ist, entdeckt man eine grüne Oase mit moosbedeckten Steinen, riesigen Blattpflanzen und hohen, von Bartflechten bewachsene Bäume. Man rechnet fast damit, dass einem ein Hobbit in die Quere kommt - unser Pfad schlängelt sich wunderschön eine Anhöhe hinauf und wir haben einen schönen Blick auf die Bucht.

Bereits um 5.30 morgens müssen wir beim Boarding am Hafen von Prince Rupert antraben. Wir fahren in den riesigen Schlund der "Northern Expedition" von BC Ferry`s. Die Fahrt dauert 15 Stunden - wir geniessen die Aussicht in unserer Lounge, vertiefen uns in unsere Bücher und essen überraschend gut im Bordrestaurant - inklusive Kuchen-Geburtstagsüberraschung von der Crew, die
Annina eingefädelt hat :-)

Cargo Deck bei Prince Rupert

Passage in der Nähe von Bella Bella

die Northern Expeditions



Am 1. Juli sind wir auf Vancouver Island und stossen in Nanaimo an auf 150 Jahre Canada. Alles ist auf den Beinen, es gibt unzählige Festivitäten und am Abend auch ein riesiges Feuerwerk. Wir feiern mit den Canucks, ein cooles Völkchen!


Leuchtturm bei Victoria

Taxi boat 


In Victoria bleiben wir 2 Tage. Annina unternimmt einen Whale-Watching Ausflug, ich interessiere mich eher für eine schöne Rennvelo-Strecke an den Küsten entlang.

Vancouver haben wir noch gut in Erinnerung von unserem letzten Besuch vor exakt 4 Jahren - und von meinem 4-monatigen Sprachaufenthalt, vor 13 Jahren. Ist einfach eine superschöne Stadt. Wir lassen uns Zeit hier, shoppen mal wieder, tingeln von einem hervorragenden Restaurant ins Nächste, joggen im Stanley Park, sünnelen am English Bay... life's sweet.

Grüsse in die schöne Schweiz und hopp Roger!



Dienstag, 27. Juni 2017

Banff, Icefields Parkway & Jasper - best of the canadian Rockies

Canada oh Canada - endlich! Seit unserem letzten Besuch vor 4 Jahren können wir es kaum erwarten, wieder durch British Columbia und Alberta zu reisen. Die atemberaubende Landschaft erinnert uns an das Engadin, die Kanadier sind tiefenentspannte Leute und der Wechselkurs läuft auch in unsere Richtung :-) In den nächsten 4 Wochen werden wir einen Loop hinauf durch die Rockies bis nach Prince George fahren, dann biegen wir ab an die Westküste nach Prince Rupert, wo wir via Fähre die Westküste hinab bis nach Vancouver Island / Vancouver cruisen. Aber zuerst möchte ich euch das Beste der kanadischen Rocky Mountains natürlich nicht vorenthalten!

Banff ist weltberühmt, weshalb die Menschenmassen im Vergleich zur Grösse des Orts gewaltig sind. Alles hier scheint auf Massentourismus ausgelegt zu sein, die Einkaufsmeile mit den gängingen nordamerikanischen Brands, Hotels aller Klassen, internationale Küche und über 2'000 Stellplätzen auf den drei Campgrounds. Obwohl die "busy season" erst anfangs Juli los geht, ist es bereits total überfüllt. Wir machen das Beste draus und fahren immer frühmorgens los in eines der umliegenden Täler. Sobald man den Ort verlassen hat, ist man praktisch alleine auf den Trails. Soll einer die Touris verstehen....

View vom Sulphur Mountain auf Banff
 
Wälder und Berge soweit das Auge reicht
 
Banff und Jasper verbindet der Icefields Parkway, der gesäumt ist von Gletschern, Bergen, Seen und wilden Flüssen. Die Augen schmerzen während der Fahrt, als wir von einem schönen Panaroma nach dem anderen geblendet werden. Wir übernachten auf einem der einfachen Campgrounds entlang des Parkways und Thomas bereitet über dem Feuer ein super Hörnli mit Ghackets zu, top Maa! 

Moraine Lake bei Lake Louise
 
Athabasca Glacier
 
The Swiss Chef am zaubera
 
Jasper ist in unseren Augen das Juwel auf dieser Strecke. Kleiner und sehr viel ruhiger als Banff, viel weniger Touristen und einiges wilder erscheint uns diese Seite des Nationalparks. Gewisse Gebiete sind aufgrund hoher Grizzly- und Schwarzbärenaktivität sowie Elchkühen mit Kälbern und den daraus resultierenden extremen Beschützerinstinkten gesperrt. Wir haben sie dann auch alle gesehen, die Elche, Hirsche, Karibus, Chipmunks, Mountain Goats, Weisskopfseeadler und natürlich - die Bären!  Ich weiss, ihr habt alle darauf gewartet, hier präsentieren wir euch nun endlich den Schwarzbären. Wir haben uns in extrem gefährliche Situationen begeben (ich musste mich auf der Strasse aus dem Autofenster lehnen) um diese wunderbaren Tiere zu sehen 😋

Scar-y Bear-y
 
Jasper Town - Aussicht vom Whistlers Peak
 
Endlich ist auch in den kanadischen Bergen der Sommer angekommen! Nach den letzen wettertechnisch eher durchzogenen Wochen, geniessen wir nun das warme und schöne Wetter beim bädelen an einem der unzähligen kleinen Seen rund um Jasper - wie glücklich so ein bisschen Vitamin D macht!
 
So, nun müssen wir in 3 Tagen rasch 1'100 km an die Westküste fahren - you'll hear from us soon.

Sonntag, 18. Juni 2017

Nothing but Grand Teton, Yellowstone, Horseback Riding Adventure & melting Glaciers

Howdy Fellows - Nördlich von Colorado liegt Wyoming und als nächster Stopp in diesem Bundesstaat bietet sich der Grand Teton Nationalpark an. Nach einer stundenlangen Fahrt durch die Prärie baut sich vor uns das eindrückliche Bergmassiv auf - Wow. Hier bleiben wir zwei Tage, unternehmen einen weiteren erfolglosen Fischerei-Versuch und geniessen die wunderschöne Natur.

Grand Teton Massiv

Taggert Lake - die Fische beissen nicht

Aussicht zum Bradley und Taggert Lake

Der Yellowstone Nationalpark ist eines der Aushängeschilder Wyomings und auf jeden Fall einen Besuch wert. Der älteste Nationalpark der USA ist - was wenige wissen - ein riesengrosser Vulkan. Der letzte grosse Ausbruch vor 640.000 Jahren hinterließ einen Krater von der Größe Korsikas - das heutige Park-Gebiet. Eine erneute Eruption hätte einschneidende Folgen für unsere Welt. HIER ein lesenswerter Artikel zum Thema.

Das Landschaftsbild wird geprägt durch eine malerische Wald- und Berglandschaft, vor allem aber durch die zahlreichen Geysire, Mud Pots und heissen Quellen. Nirgendwo sonst gibt es so viele wie hier. Die austretenden Mineralien und Wasserdämpfe verwandeln die Umgebung in skurrile und farbenprächtige Landschaften.

Old Faithful Geysir

Midway Geysir Basin

Norris Geysir Basin

Marmmoth Hot Springs

Diese spektakuläre Mischung zieht natürlich eine Unmenge von Leuten an. Auf unserer Reise durch den Park merken wir jedoch schnell, dass man früh morgens seine Ruhe hat. Dazu kommt das "american sightseeing phenomen": ab 1km vom nächsten Parkplatz, Visitor Center oder der Strasse entfernt begegnet man keiner Menschenseele, man hat praktisch die gesamten Trails im Park für sich alleine... merci vielmals! So unternehmen wir einen schönen Lauf in der Nähe des Grand Canyons of the Yellowstone, den ich nie vergessen werde. Wir begegnen den wild lebenden Büffeln, die auf den sumpfigen Ebenen friedlich grasen, überall sehen wir Mule Deers, die sich von uns sichtlich unbeeindruckt zeigen. Es ist wie im Garten Eden.


Wilder Bison beim Grasen...

... und beim chillen

Wir verlassen den Park in nördlicher Richtung und passieren bald die Grenze zu Montana. Was macht man im Pferdeflüsterer-Land? Reiten natürlich. Wir finden eine wunderschöne Guest-Ranch in der Nähe von Missoula, wo wir drei Tage bleiben, Reitlektionen nehmen und einen grösseren Ausritt machen. Annina ist eine erfahrene Reiterin und macht jederzeit einen souveränen Eindruck, während ich vor allem auf den Goodwill des Pferdes angewiesen bin. Doch Whisky (passender Name) meint es gut mit mir, er ist sehr folgsam und wir reiten sogar im Galopp durch die Gegend.

Whisky und Mickey mit Ballast

on the Trail - zur Abwechslung im Sattel. Im Vordergrund unser Guide Maggy


Die Reise führt uns weiter in den Norden - der Glacier Nationalpark wird bei unserem Besuch von heftigen Regenfällen heimgesucht. Wir machen das Beste draus und unternehmen trotzdem ein paar Streifzüge durch die Natur. Ausserdem haben wir noch viele Serien auf unserem Netflix Account und wir verbringen mal einige gemütliche Stunden im Camper... mit dem Wissen, dass unsere Freunde mitten im Arbeitstag stecken - wunderschön ;-). Am nächsten Morgen zeigt sich die Sonne und wir kriegen einen Eindruck von der wunderschönen Bergwelt hier. Dieser Park beheimatete einst 150 Gletscher, von denen heute nur noch 26 bestehen. Das ist komisch, da es in Amerika gemäss "the Donald" ja keinen Klimawandel gibt...

Beim frühmorgendlichen Lauf durch die Bergtäler des Glacier NP habe auch ich ein wenig ein mulmiges Gefühl... all die Broschüren und Warntafeln vermitteln einen den Eindruck, dass die blutrünstigen Grizzlys nur darauf warten, ein paar Touristen zu zerfleischen. Das finde ich schade, diese Angstmacherei ist bei den Amis echt allgegenwärtig. Natürlich befinden wir uns hier im Bear-Country. Man muss echt vorsichtig sein und Respekt zeigen - doch ich finde es gut, wenn wir Menschen mal nicht die Stärksten sind, es schärft die Sinne und zeigt uns, dass wir nicht über alles erhaben sind... bei weitem nicht. Trotzdem mache ich mir fast in die Hosen, als plötzlich etwas Braunes blitzschnell vor mir über den Trail huscht... es war ein Reh ;-)

Glacier Nationalpark

Sie sind schneller, stärker, super Kletterer, Schwimmer und haben einen legendären Geruchssinn  - keine Frage, wer hier der Chef ist


Freitag, 9. Juni 2017

Run & Fish off the beaten track (Colorado)

Auf Empfehlung einer Camperin entscheiden wir uns nach Golden zu fahren, 20 min westlich von Denver. Hier sind wir wieder ziemlich nahe an einer Grossstadt, was sich besonders am grossen Verkehrsaufkommen zeigt. Golden ist ein beliebtes Naherholungsgebiet der Denverschen Stadtbewohner, mit kleinen Weilern und haufenweise Trails für Biker und Hiker. Ausserdem ist hier der Sitz der Coors Brauerei, unser persönliches Highlight in Golden. Wir nehmen's gemütlich, gehen wieder mal fein essen und starten unser Projekt "Forellen fischen". Ausgerüstet mit einer Fishing Licence und unserem 15 USD Starter-Kit von Walmart fahren wir auf Empfehlung des lokalen Angelausrüsters zum Georgetown Lake. Dort treffen wir auf viele erfahrene Fishermen, die uns Rookies freudig mit Ködern und Tipps aushelfen. Nun kann doch eigentlich nichts mehr schiefgehen und wir werfen vollmotiviert die Rute aus. Wie bei den meisten Sportarten liegt der Erfolg beim Angeln in der Erfahrung und Geduld. Da wir weder das eine noch das andere haben, ziehen wir mit leeren Händen und etwas ernüchtert nach ein paar Stunden von dannen. Aber wir geben noch nicht auf - mehr dazu in späteren Posts... 

Petri Heil!
 
 
Wir steuern nun Pine an, mitten im North Fork Forest, 40 Meilen südwestlich von Denver in den Ausläufern der Rocky Mountains. Der Grund unseres Abstechers in dieses kleine, abgelegene Kaff ist Thomas's Teilnahme am North Fork 50k Trailrun am 03. Juni. Wir verbringen zwei Tage dort, campieren mitten im Wald und versuchen am Pine Lake nochmals unser Glück mit Fischen (nein, schon wieder nichts gefangen..!!) Bald ist der Wettkampftag da und bei prächtigem Wetter messen sich 275 Läufer aus 16 Staaten (and even one guy from 🇨🇭 - gemäss Moderatorin) auf 50 Kilometern oder 50 Meilen. Thomas läuft auf den super 14. Rang mit einer Zeit von 5:22 h und ist somit auf Kurs für den Arosa Trailrun im September 😄

Pine Lake - North Fork Forest
 
Running Machine
 
Auf dem Weg weiter nach Norden liegt der atemberaubende Rocky Mountain Nationalpark, wo wir zwei Tage verbringen. Thomas geniesst die schönen Views und erholt sich vom Rennen, ich renne alleine ein paar schöne Trails zu abgelegenen Gletscherseen. Da es hier nun Mitten im Frühling ist, haben wir die Möglichkeit sehr viele Wildtiere zu beobachten. Elche, Mountain Goats und Schwarzbären laufen einem hier praktisch vor das Auto und grasen in grossen Herden auf den saftigen Grasebenen des Parks. 

Rocky Mountain National Park
 
Lebensmüdes Elch-Männchen
 
Nun sind wir definitiv im "Bear Country" angekommen - überall werden Merkblätter mit Verhaltensregeln bei Bärenkontakt verteilt und wehe dem, der irgendetwas essbares draussen liegen lässt! Es wäre toll, endlich einen Bären zu sehen. Ich muss jedoch zugeben, dass bei den Solo-Trailruns mein Adrenalinspiegel schon recht hoch ist....  Dies verstöss nämlich gegen alle Vorsichtsmassnahmen (make noise/hike in a group of minimum 3 people/don't surprise the bear/always carry a bear spray with you...🙊). Let's hope for the best! Die Wettervorhersage für die nächsten zwei Tage verspricht Sturm und Regen, weshalb wir dies nutzen um wiedereinmal ein paar 100 Meilen zu fahren. Wyoming, wir kommen!