Dienstag, 25. April 2017

Kaliforniens Westküste & Sequoia Nationalpark (USA)

Nach erholsamen Tagen in der Karibik freuen wir uns wieder auf ein wenig Action und natürlich auf unseren Camper, den wir in San Luis Obispo an der kalifornischen Westküste in Empfang nehmen: Dusche & WC, Gasherd, Ofen, Kühlschrank, Mikrowelle, etc. und jede Menge Platz - soviel Komfort sind wir uns gar nicht mehr gewohnt - wir geniessen die Annehmlichkeiten und nehmen den zweiten Teil unseres Abenteuers in Angriff: den Westen der USA sowie die kanadischen Rocky Mountains.

Unser Zuhause für die nächsten 3.5 Monate

Californian Beach Girl - jetzt stilecht mit neuem Velo :-)

Pismo Beach an der kalifornischen Westküste
Nach einigen Tagen Californication steuern wir den Sequoia Nationalpark an, ca. 250 Meilen nordöstlich von Santa Barbara. Der Park liegt auf ca. 2000 MüM und wir sind das erste Mal froh um die Standheizung in unserem Camper - vor allem nachts fallen die Temperaturen unter 0 Grad, tagsüber ist es jedoch angenehm warm und wir unternehmen schöne Trail-Runs und an Anninas Geburtstag eine ausgedehnte Wanderung vorbei an den riesigen Sequoias  - den grössten Bäumen der Welt. Man fühlt sich winzig, wenn man zwischen diesen Giganten durch den Wald streift...

Sequoia Facts: bis 100m hoch / bis 3200 Jahre alt / bis 11 Meter Durchmesser



Idyllischer Hume-Lake im Norden des Parks - erinnert an das Engadin

Kings Canyon: der Schnee ist nah...


Nächste Station: Big Bear Lake - und dort habe ich passend zum Namen das 2. Mal im Leben einen wilden Bären aus nächster Nähe gesehen... doch mehr dazu im nächsten Blog :-)

Freitag, 14. April 2017

Isla Holbox (Mexico) - a carribean paradise

Nach einem langen Flugtag von Arequipa nach Lima nach Panama City nach Cancún und dann mit der Fähre nach Holbox kommen wir endlich in unserem karibischen Paradies an! Hier machen wir einen 10-tägigen Stop Over im Hotel Palapas del Mar bevor wir die zweite Hälfte unseres Trips in Nordamerika in Angriff nehmen. Wenn schon, denn schon - mit Beachfront Bungalow inklusive eigenem kleinen Pool und Hängematte ✌🏻

 
Die nur aus Sand bestehende Insel Holbox befindet sich an der Nordküste der Halbinsel Yucatán in Mexiko. Sie ist 42km lang, nur 2km breit und umringt vom warmen, türkisfarbenen karibischen Meer. Hier fährt man nur mit dem Golfcar oder Velo rum, alles ist total entspannt. Wir merken schnell, wieso Holbox das letzte unberührte Paradies Mexikos genannt wird...Wir lassen uns die Sonne auf den Pelz scheinen, baden im warmen Meer, schlürfen Cocktails am Strand und schlemmen jeden Tag frischen Fisch! Um nicht vollständig zu degenerieren, joggen wir jeden morgen am Strand entlang bevor es zu heiss wird und gehen sogar einmal in die Yoga Lektion 😁
 
Unvergesslich war der Ausflug nach Cabo Catoche mit dem Boot. Wir mussten zuerst unser Mittagessen selber angeln, danach schnorcheln mit Sichtung von Rochen und Meeresschildkröten und zu Mittag gabs frisch zubereitetes Ceviche mit dem selbstgefangenen Fisch! Auf der Fahrt hatten wir noch das seltene Glück Flamingos und wilde Delfine beim jagen zu beobachten, ein einmaliges Erlebnis! Fehlt uns nur noch schnorcheln mit dem Walhai, dieser kommt jedoch nur zwischen Mai und September hier vorbei....next time!

Fischen ist easy!
 
Thomas gewinnt die Fishing Competition 4:3
 
Frisches Ceviche mit Kokosnuss!
 
PURA VIDA 

Sonntag, 9. April 2017

Arequipa und Colca Tal (Peru)

Hola Muchachos en Suiza - wir sind zurück von Salkantay und Machu Picchu. In Cusco entspannen wir im gemütlichen Hostel Pariwana und lassen die Erlebnisse auf uns wirken... Ich war etwas skeptisch bezüglich des Mega-Events Machu Picchu mit seinen täglich 3000 Besuchern, aber es hat sich echt gelohnt und vor allem am Morgen früh ist man praktisch alleine. Unser Plan ist nun, einen Abstecher in den Süden Perus zu machen, nämlich nach Arequipa. Annina hat hervorragend rechechiert und ist auf das Colca-Tal gestossen, dessen Besuch sich von Arequipa aus anbietet. Gesagt, getan  - per komfortablem Nachtbus erreichen wir die zweitgrösste Stadt Perus. Die meisten Einwohner leben in den engen und ärmlichen Wellblechhüttensiedlungen in den Hügeln um Arequipa, während sich die Altstadt im Zentrum hübsch und mit kolonialem Charme präsentiert.

Normalerweise sind wir - Schande über uns - ziemlich kulturmuffelig unterwegs und beschränken uns in den Städten auf die kulinarischen Höhenflüge (von denen wir auch in Arequipa ein Liedchen singen könnten, aber das ist ja kein Food-Blog) doch hier entschliessen wir uns, mal etwas für unsere Bildung zu tun und dem Kloster Santa Catalina einen Besuch abzustatten - mit privater Führung. Wir werden nicht enttäuscht. Das Kloster beeindruckt uns auf den ersten Blick mit dem schönen kolonialen Baustil und den abwechselnd in weiss, blau und ockerfarben gehaltenen Wänden. Wir erfahren zudem Einiges über das frühere Leben in diesem Nonnen-Kloster. Im 17-19. Jahrhundert entsandten viele wohlhabende Einwandererfamilien ihre zweitgeborenen Töchter in ein Kloster. Den Nonnen wurde bis zum Lebensende sämtlicher Kontakt mit der Aussenwelt untersagt. Die Beichte sowie Verwandtenbesuche waren erlaubt, es durfte jedoch nur durch eine Abtrennung mit Sichtschutz gesprochen werden. Trotzdem führten die Nonnen ein vergleichsweise privilegiertes Leben, mit eigenen Wohnungen und Dienerinnen. Somit war das Kloster im Zentrum der Stadt Arequipa sowas wie ein autarkes Dorf in der Stadt. Aufgrund der Ausführungen unserer peruanischen Touristenführerin ahnt man jedoch, dass das Zusammenleben mit der strengen aristokratischen Hackordung alles andere als einfach war und die engen Gässchen und hohen Mauern des Klosters sind wohl Zeuge von einigen schaurigen Ereignissen und persönlichen Tragödien, die sich hier abgespielt haben.






Laundry anno dazumal

Altstadt von Arequipa


Doch wie erwähnt ist unser Ziel das Colca-Tal, welches wir mit einem klapprigen Bus grad so knapp erreichen. Wir ziehen eine kilometerlange Dieselwolke hinter uns her und ich bin wirklich überrascht, dass das Gefährt den 4600 Meter hohen Pass bewältigt, der ins Tal führt. Kleiner Wehrmutstropfen: in einem unachtsamen Augenblick wird mein Handy geklaut, echt nervig.

Aber nachdem die Nummer blockiert ist und die Versicherung sofort die Schadenübernahme zusichert, kann ich dieses wunderschöne Tal, welches Annina für uns entdeckt hat, erst richtig geniessen. Wir wohnen im sehr hübschen Killawasi Resort im verschlafenen Örtchen Yanque und befinden uns auf 3200 MüM, doch die Vegetation ist sehr üppig. Überall wurden Terassen in die teils steilen Berghänge gebaut, die noch immer gepflegt und kultiviert werden. Es gibt unzählige Trails und wir unternehmen Wanderungen und Trail-Runs.... das Bergan-Rennen auf dieser Höhe ist jedoch noch immer eine Herausforderung, die Lunge rasselt... Wir passieren Inka-Ruinen, alte Grabstätten, Aquädukte und haben dabei die tiefen Schluchten des Canyons sowie die majestätischen 6000er Vulkane im Blick. Einige sind noch aktiv und schiessen kilometerhohe Aschewolken in den Himmel. Die ganze Szenerie haben wir praktisch für uns, hierher verirren sich nur wenige Touristen. Und abseits der Dörfer, auf den alten Inka-Trails, ist man vollends off the path - hermoso!!

Aussicht von unserer Lodge

Südliches Colca Tal


Um den Canyon näher zu erkunden, schliessen wir uns einer zweitägigen Tour an, welche uns 1000m in die angeblich tiefste Schlucht der Welt führt. Es schlängelt sich ein steiler Trail serpetinenmässig hinab. Am Abend des ersten Wandertags schlagen wir unser Lager in einer einfachen Herberge am Grund der engen Schlucht auf. Ich unternehme eine abendliche Erkundungstour, auf der ich Luis treffe. Er stammt aus dem Colca Tal und führt seine Pferde in die Schlucht hinab und gabelt die Möchtegern-Wanderer auf, welche die 1000 Höhenmeter nicht schaffen und per Pferd hinaufgetragen werden. Luis trabt derweil neben den Pferden her und bewältigt dabei täglich 2000 Höhenmeter (er macht die Tour 2x pro Tag) in einer Zeit von jeweils 1.5h... und dies mit 64 Jahren, ich bin beeindruckt und freue mich, mit Luis ein bisschen in der Gegend herumzurennen, er zeigt mir ein paar schöne Aussichtspunkte und ich muss mich konzentrieren, mir auf den technisch schwierigen Trails nicht den Fuss zu vertrampeln.

Grabstätte

Sabancaya

nördliches Colca Tal


In der Nacht werden wir von Bettwanzen regelrecht überfallen und finden keinen Schlaf... egal, um 4 Uhr früh stehen wir auf und machen uns an den Aufstieg aus der Schlucht. Es ist wunderschön, die aufgehende Sonne zu beobachten, währenddem wir langsam aus der dunklen Schlucht aufsteigen.

Die 5 Tage im Colca Tal ziehen schnell vorbei und uns wird bewusst, dass sich unser Südamerika-Abenteuer langsam aber sicher dem Ende neigt. Bereits jetzt haben wir wieder Sehnsucht nach den unbändigen Naturgewalten Patagoniens, nach den Abenteuern auf der Careterra Austral mit unserem Büsli Amanda, nach den Steaks in Argentinien, nach Valparaiso, nach den omnipräsenten Hunden, der Isla del Sol undundund.... doch wir freuen uns nun auch auf die Isla Holbox in der Karibik, wo wir ein piekfeines Bungalow mit Strandanstoss beziehen werden, uns die Sonne auf den Pelz brutzeln lassen und  mit Cocktails und Meeresfrüchten vollaufen lassen werden.... und wir haben noch die süsse Vorfreude auf weitere 3 Monate Reisen.

Geniesst den Frühling und ä schöna!
Thomas & Annina