Dienstag, 27. Juni 2017

Banff, Icefields Parkway & Jasper - best of the canadian Rockies

Canada oh Canada - endlich! Seit unserem letzten Besuch vor 4 Jahren können wir es kaum erwarten, wieder durch British Columbia und Alberta zu reisen. Die atemberaubende Landschaft erinnert uns an das Engadin, die Kanadier sind tiefenentspannte Leute und der Wechselkurs läuft auch in unsere Richtung :-) In den nächsten 4 Wochen werden wir einen Loop hinauf durch die Rockies bis nach Prince George fahren, dann biegen wir ab an die Westküste nach Prince Rupert, wo wir via Fähre die Westküste hinab bis nach Vancouver Island / Vancouver cruisen. Aber zuerst möchte ich euch das Beste der kanadischen Rocky Mountains natürlich nicht vorenthalten!

Banff ist weltberühmt, weshalb die Menschenmassen im Vergleich zur Grösse des Orts gewaltig sind. Alles hier scheint auf Massentourismus ausgelegt zu sein, die Einkaufsmeile mit den gängingen nordamerikanischen Brands, Hotels aller Klassen, internationale Küche und über 2'000 Stellplätzen auf den drei Campgrounds. Obwohl die "busy season" erst anfangs Juli los geht, ist es bereits total überfüllt. Wir machen das Beste draus und fahren immer frühmorgens los in eines der umliegenden Täler. Sobald man den Ort verlassen hat, ist man praktisch alleine auf den Trails. Soll einer die Touris verstehen....

View vom Sulphur Mountain auf Banff
 
Wälder und Berge soweit das Auge reicht
 
Banff und Jasper verbindet der Icefields Parkway, der gesäumt ist von Gletschern, Bergen, Seen und wilden Flüssen. Die Augen schmerzen während der Fahrt, als wir von einem schönen Panaroma nach dem anderen geblendet werden. Wir übernachten auf einem der einfachen Campgrounds entlang des Parkways und Thomas bereitet über dem Feuer ein super Hörnli mit Ghackets zu, top Maa! 

Moraine Lake bei Lake Louise
 
Athabasca Glacier
 
The Swiss Chef am zaubera
 
Jasper ist in unseren Augen das Juwel auf dieser Strecke. Kleiner und sehr viel ruhiger als Banff, viel weniger Touristen und einiges wilder erscheint uns diese Seite des Nationalparks. Gewisse Gebiete sind aufgrund hoher Grizzly- und Schwarzbärenaktivität sowie Elchkühen mit Kälbern und den daraus resultierenden extremen Beschützerinstinkten gesperrt. Wir haben sie dann auch alle gesehen, die Elche, Hirsche, Karibus, Chipmunks, Mountain Goats, Weisskopfseeadler und natürlich - die Bären!  Ich weiss, ihr habt alle darauf gewartet, hier präsentieren wir euch nun endlich den Schwarzbären. Wir haben uns in extrem gefährliche Situationen begeben (ich musste mich auf der Strasse aus dem Autofenster lehnen) um diese wunderbaren Tiere zu sehen 😋

Scar-y Bear-y
 
Jasper Town - Aussicht vom Whistlers Peak
 
Endlich ist auch in den kanadischen Bergen der Sommer angekommen! Nach den letzen wettertechnisch eher durchzogenen Wochen, geniessen wir nun das warme und schöne Wetter beim bädelen an einem der unzähligen kleinen Seen rund um Jasper - wie glücklich so ein bisschen Vitamin D macht!
 
So, nun müssen wir in 3 Tagen rasch 1'100 km an die Westküste fahren - you'll hear from us soon.

Sonntag, 18. Juni 2017

Nothing but Grand Teton, Yellowstone, Horseback Riding Adventure & melting Glaciers

Howdy Fellows - Nördlich von Colorado liegt Wyoming und als nächster Stopp in diesem Bundesstaat bietet sich der Grand Teton Nationalpark an. Nach einer stundenlangen Fahrt durch die Prärie baut sich vor uns das eindrückliche Bergmassiv auf - Wow. Hier bleiben wir zwei Tage, unternehmen einen weiteren erfolglosen Fischerei-Versuch und geniessen die wunderschöne Natur.

Grand Teton Massiv

Taggert Lake - die Fische beissen nicht

Aussicht zum Bradley und Taggert Lake

Der Yellowstone Nationalpark ist eines der Aushängeschilder Wyomings und auf jeden Fall einen Besuch wert. Der älteste Nationalpark der USA ist - was wenige wissen - ein riesengrosser Vulkan. Der letzte grosse Ausbruch vor 640.000 Jahren hinterließ einen Krater von der Größe Korsikas - das heutige Park-Gebiet. Eine erneute Eruption hätte einschneidende Folgen für unsere Welt. HIER ein lesenswerter Artikel zum Thema.

Das Landschaftsbild wird geprägt durch eine malerische Wald- und Berglandschaft, vor allem aber durch die zahlreichen Geysire, Mud Pots und heissen Quellen. Nirgendwo sonst gibt es so viele wie hier. Die austretenden Mineralien und Wasserdämpfe verwandeln die Umgebung in skurrile und farbenprächtige Landschaften.

Old Faithful Geysir

Midway Geysir Basin

Norris Geysir Basin

Marmmoth Hot Springs

Diese spektakuläre Mischung zieht natürlich eine Unmenge von Leuten an. Auf unserer Reise durch den Park merken wir jedoch schnell, dass man früh morgens seine Ruhe hat. Dazu kommt das "american sightseeing phenomen": ab 1km vom nächsten Parkplatz, Visitor Center oder der Strasse entfernt begegnet man keiner Menschenseele, man hat praktisch die gesamten Trails im Park für sich alleine... merci vielmals! So unternehmen wir einen schönen Lauf in der Nähe des Grand Canyons of the Yellowstone, den ich nie vergessen werde. Wir begegnen den wild lebenden Büffeln, die auf den sumpfigen Ebenen friedlich grasen, überall sehen wir Mule Deers, die sich von uns sichtlich unbeeindruckt zeigen. Es ist wie im Garten Eden.


Wilder Bison beim Grasen...

... und beim chillen

Wir verlassen den Park in nördlicher Richtung und passieren bald die Grenze zu Montana. Was macht man im Pferdeflüsterer-Land? Reiten natürlich. Wir finden eine wunderschöne Guest-Ranch in der Nähe von Missoula, wo wir drei Tage bleiben, Reitlektionen nehmen und einen grösseren Ausritt machen. Annina ist eine erfahrene Reiterin und macht jederzeit einen souveränen Eindruck, während ich vor allem auf den Goodwill des Pferdes angewiesen bin. Doch Whisky (passender Name) meint es gut mit mir, er ist sehr folgsam und wir reiten sogar im Galopp durch die Gegend.

Whisky und Mickey mit Ballast

on the Trail - zur Abwechslung im Sattel. Im Vordergrund unser Guide Maggy


Die Reise führt uns weiter in den Norden - der Glacier Nationalpark wird bei unserem Besuch von heftigen Regenfällen heimgesucht. Wir machen das Beste draus und unternehmen trotzdem ein paar Streifzüge durch die Natur. Ausserdem haben wir noch viele Serien auf unserem Netflix Account und wir verbringen mal einige gemütliche Stunden im Camper... mit dem Wissen, dass unsere Freunde mitten im Arbeitstag stecken - wunderschön ;-). Am nächsten Morgen zeigt sich die Sonne und wir kriegen einen Eindruck von der wunderschönen Bergwelt hier. Dieser Park beheimatete einst 150 Gletscher, von denen heute nur noch 26 bestehen. Das ist komisch, da es in Amerika gemäss "the Donald" ja keinen Klimawandel gibt...

Beim frühmorgendlichen Lauf durch die Bergtäler des Glacier NP habe auch ich ein wenig ein mulmiges Gefühl... all die Broschüren und Warntafeln vermitteln einen den Eindruck, dass die blutrünstigen Grizzlys nur darauf warten, ein paar Touristen zu zerfleischen. Das finde ich schade, diese Angstmacherei ist bei den Amis echt allgegenwärtig. Natürlich befinden wir uns hier im Bear-Country. Man muss echt vorsichtig sein und Respekt zeigen - doch ich finde es gut, wenn wir Menschen mal nicht die Stärksten sind, es schärft die Sinne und zeigt uns, dass wir nicht über alles erhaben sind... bei weitem nicht. Trotzdem mache ich mir fast in die Hosen, als plötzlich etwas Braunes blitzschnell vor mir über den Trail huscht... es war ein Reh ;-)

Glacier Nationalpark

Sie sind schneller, stärker, super Kletterer, Schwimmer und haben einen legendären Geruchssinn  - keine Frage, wer hier der Chef ist


Freitag, 9. Juni 2017

Run & Fish off the beaten track (Colorado)

Auf Empfehlung einer Camperin entscheiden wir uns nach Golden zu fahren, 20 min westlich von Denver. Hier sind wir wieder ziemlich nahe an einer Grossstadt, was sich besonders am grossen Verkehrsaufkommen zeigt. Golden ist ein beliebtes Naherholungsgebiet der Denverschen Stadtbewohner, mit kleinen Weilern und haufenweise Trails für Biker und Hiker. Ausserdem ist hier der Sitz der Coors Brauerei, unser persönliches Highlight in Golden. Wir nehmen's gemütlich, gehen wieder mal fein essen und starten unser Projekt "Forellen fischen". Ausgerüstet mit einer Fishing Licence und unserem 15 USD Starter-Kit von Walmart fahren wir auf Empfehlung des lokalen Angelausrüsters zum Georgetown Lake. Dort treffen wir auf viele erfahrene Fishermen, die uns Rookies freudig mit Ködern und Tipps aushelfen. Nun kann doch eigentlich nichts mehr schiefgehen und wir werfen vollmotiviert die Rute aus. Wie bei den meisten Sportarten liegt der Erfolg beim Angeln in der Erfahrung und Geduld. Da wir weder das eine noch das andere haben, ziehen wir mit leeren Händen und etwas ernüchtert nach ein paar Stunden von dannen. Aber wir geben noch nicht auf - mehr dazu in späteren Posts... 

Petri Heil!
 
 
Wir steuern nun Pine an, mitten im North Fork Forest, 40 Meilen südwestlich von Denver in den Ausläufern der Rocky Mountains. Der Grund unseres Abstechers in dieses kleine, abgelegene Kaff ist Thomas's Teilnahme am North Fork 50k Trailrun am 03. Juni. Wir verbringen zwei Tage dort, campieren mitten im Wald und versuchen am Pine Lake nochmals unser Glück mit Fischen (nein, schon wieder nichts gefangen..!!) Bald ist der Wettkampftag da und bei prächtigem Wetter messen sich 275 Läufer aus 16 Staaten (and even one guy from 🇨🇭 - gemäss Moderatorin) auf 50 Kilometern oder 50 Meilen. Thomas läuft auf den super 14. Rang mit einer Zeit von 5:22 h und ist somit auf Kurs für den Arosa Trailrun im September 😄

Pine Lake - North Fork Forest
 
Running Machine
 
Auf dem Weg weiter nach Norden liegt der atemberaubende Rocky Mountain Nationalpark, wo wir zwei Tage verbringen. Thomas geniesst die schönen Views und erholt sich vom Rennen, ich renne alleine ein paar schöne Trails zu abgelegenen Gletscherseen. Da es hier nun Mitten im Frühling ist, haben wir die Möglichkeit sehr viele Wildtiere zu beobachten. Elche, Mountain Goats und Schwarzbären laufen einem hier praktisch vor das Auto und grasen in grossen Herden auf den saftigen Grasebenen des Parks. 

Rocky Mountain National Park
 
Lebensmüdes Elch-Männchen
 
Nun sind wir definitiv im "Bear Country" angekommen - überall werden Merkblätter mit Verhaltensregeln bei Bärenkontakt verteilt und wehe dem, der irgendetwas essbares draussen liegen lässt! Es wäre toll, endlich einen Bären zu sehen. Ich muss jedoch zugeben, dass bei den Solo-Trailruns mein Adrenalinspiegel schon recht hoch ist....  Dies verstöss nämlich gegen alle Vorsichtsmassnahmen (make noise/hike in a group of minimum 3 people/don't surprise the bear/always carry a bear spray with you...🙊). Let's hope for the best! Die Wettervorhersage für die nächsten zwei Tage verspricht Sturm und Regen, weshalb wir dies nutzen um wiedereinmal ein paar 100 Meilen zu fahren. Wyoming, wir kommen!