Mittwoch, 22. März 2017

Altiplano, Salar Uyuni & Titicacasee (Bolivien)

Nach einer Woche in San Pedro de Atacama setzen wir unsere Reise fort. Im gemütlichen Camping Campestre hatten wir genügend Zeit, uns mit anderen Travellern auszutauschen, Reiseberichte zu lesen und die nächsten Reiseziele zu bestimmen -  die Salar Uyuni und den Titicacasee in Bolivien, danach reisen wir weiter nach Peru.

Mit Proviant, Jeep mit Guide und ein paar anderen Reisefüdlis machen wir uns auf zum Paso de Jama, diesmal auf die bolivianische Seite. Der Grenzübertritt verläuft unspektakulär. Mitten im Nirgendwo auf 4300 MüM sitzt ein gelangweilter bolivianischer Grenzbeamter in einer Steinhütte und knallt jedem ohne auch nur aufzublicken einen Stempel in den Pass - Bienvenidos, Gringos.

Wieder einmal durchqueren wir Landschaften, die uns staunen lassen. Schneebedeckte 6000er, wunderschöne Lagunen, Geysire... auf den ersten Blick erscheint die Szenerie lebensfeindlich, doch wir entdecken viele Tiere, welche den extremen Bedingungen des Altiplanos trotzen - immerhin befinden wir uns permanent über 4000 MüM. Bei den Lagunen tummeln sich Flamingos, Vicuna- und Lama-Herden. Die wenigen Menschen, welche hier oben leben, betreiben eine rudimentäre Landwirtschaft (Quinoa, Lamas). Der Tourismus bietet eine willkommene zusätzliche Einkommensquelle.

stylisches Lama mit Kopfschmuck
 Laguna Negra

Kurz nach dem Grenzübertritt zu Bolivien





Am 3. Tag erreichen wir Uyuni, ein eher trostloses Städtchen am Rande der Salar Uyuni. Früher ein wichtiger Knotenpunkt für den bolivianisch-chilenischen Handelsverkehr - davon zeugen die vielen Lokomotiven, welche im Cemeterio de Trenes vor sich hin rosten. Heute ist die Stadt vor allem der Ausgangspunkt zu der riesigen Salzpfanne Salar Uyuni - 10'000 Quadratkilometer gross, mit einer Salzmenge von geschätzten 25 Mia. Tonnen, wovon jährlich 25'000 Tonnen abgebaut werden... unvorstellbare Dimensionen. Ausserdem beherbergt die Salar eines der weltweit grössten Lythium-Vorkommen... eine grosse Chance für das arme Land.

Wir fahren mit dem Jeep abends in die Salar und essen unter dem beeindruckenden Sternenhimmel zu Abend - am nächsten Tag suchen wir die Salzlandschaft erneut auf und bestaunen die unendlich weisse Fläche, welche sich am Horizont verliert... eine gute Gelegenheit um ein bisschen rumzualbern :-)




Von Uyuni reisen wir mit einem komfortablen Nachtbus weiter zum Titicacasee - das Städtchen Copacabana gefällt uns gut, es liegt hübsch eingebettet am hügeligen Seeufer und bietet gute Restaurants und Cafés. Doch unser Ziel ist die Isla del Sol, seines Zeichens Geburtsstätte der Inka-Götter und Geheimtipp am Titicacasee...wir werden nicht enttäuscht. Für mich ist die Insel ein absolutes Highlight unserer bisherigen Reise. Nach 1.5 Stunden Bootsfahrt erreicht man das kleine Eiland. Die Leute hier leben von einer Landwirtschaft, welche gänzlich ohne motorisierte Hilfsmittel funktioniert - auch im Hausbau wird alles von Hand erledigt, mit Seilzügen, Eseln als Lasttiere und viel Improvisation...man wähnt sich einige Jahrhunderte in der Vergangenheit. Wunderschöne Trails ziehen sich durch die Insel - wir wandern 20 Kilometer durch versteckte Buchten, über in Stein gehauene Wege zu Inka-Ruinen und vorbei an kleinen Dörfchen. Unterwegs essen wir frische Forelle aus dem Titicacasee, zu einem Spottpreis. Am nächsten Tag mach ich die Wander-Runde nochmals, der erste Trail-Run auf dieser Höhe... sogar das Abwärtsrennen ist anstrengend :-)

Traditionelles Totora Schilfboot - dieses jedoch mit verstecktem Motor... Fake ;-)

Bucht an der Isla del Sol

Buscheli on the Road
Zeremonieller Tisch der Inka für Menschen- und Tieropfer

Inka-Ruinen


Wir verlassen die Insel mit unglaublich schönen Eindrücken und nehmen den Bus nach Cusczo, Peru...


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